Die KunstSammlung Robert Spreng

Porträt Spreng Robert * 7.4.1890 †15.1.1969 Basel, Kunstsammler

Sein Vater war nämlich im Reidermoos aufgewachsen und nach Säckingen ausgewandert, wo er als «Grossherzoglich-Badischer Hoffotograf» arbeitete. Robert Spreng erblickte am 7. April 1890 in Säckingen (BRD) als Sohn des Photographen Robert Spreng sen. und der Emiliane Gerspach das Licht der Welt. Seine Jugend verbrachte Robert bereits in Kleinbasel. Auf langen Photoreisen in den Schwarzwald lernte er das Handwerk seines Vaters, die Lichtbildnerei, kennen.Nach der eigentlichen Berufsausbildung verweilte er nochmals zwei Jahre in München, um sich der Porträtkunst auch als Zeichner und Aquarellist zuzuwenden. In Karlsruhe bereitete er anschliessend Ma­lern im «Lenbachstil» die Leinwände vor. Zunächst machte er deren Malgrundlage lichtempfindlich, dann photographierte Spreng das Modell auf die Leinwand. Nach der Vorphotographie des zu malenden Kopfes konnte der Maler das Bildnis nunmehr schwungvoll fertigstellen. Weitere Experimente, etwa der Einsatz von Farbpigmenten, um im Sinne des Pictorialismus die Photo der Malerei anzunähern, führten zu einer prämierten Erfindung Sprengs. Mit 23 Jahren erhielt er dafür in Antwerpen den ersten Preis. Mit Pigment und Gummidrucken erreichte er eine der Malerei nahe Darstellung der Porträtierten in sei­nen bald weit herum bekannten Pigmentporträts. Heimgekehrt und niedergelassen im elterlichen Haus in Kleinbasel, fand er in seiner Heimatstadt schon vor dem Ersten Weltkrieg eine zahlreiche Klientele.

Robert Spreng Kunstsammlung ReidenDie Sammlung
Die Sammlung ist ein Geschenk des Basler Fotografen und Kunstfreundes Robert Spreng an seine Heimatgemeinde Reiden im Jahr 1969. Sie umfasst 160 Kunstwerke (Ölbilder, Aquarelle, Collagen, Zeichnungen, Glasmalereien und Plastiken von 47 Künstlern des 20. Jahrhunderts). Dazu zählen u. a. Amiet, Coghuf, Brignoni, Barlach, Hindenlang, Moilliet, Scherer, Stöcklin. Die Sammlung bietet einen repräsentativen Querschnitt durch das Schweizer Kunstschaffen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Mit dieser schönen Kunstsammlung des Photographen Robert Spreng hat es etwas Eigenartiges auf sich. Ist sie überhaupt eine Sammlung? Ist sie nicht vielmehr eine Ansammlung von Werken?
Sie entstand im wesentlichen durch die berufliche Begegnung des Photographen mit Künstlern und durch den Austausch von Arbeiten, Photos von Werken gegen ein oder mehrere Bilder; bei einzelnen, aus deren Begegnung tiefe Freundschaften erwuchsen, wie Serge Brignoni und Coghuf, über Jahre hinweg. Nur weniges wurde von Spreng bewusst erworben, zur Abrundung der Bilder, Plastiken und vor allem der Glasscheiben. Aber ausgewogen wurde — da war Spreng zu eigenwillig — diese wachsende Ansammlung nie zur geschlossenen Sammlung. Doch liegt wohl gerade darin der Reiz dieser Sammlung Spreng, darum auch als Schenkung an den Heimatort Reiden, dass sie charakterisiert ist durch die Per­son Spreng und damit durch sein persönliches, höchst kritisches und selektives Auge. Denn Spreng war natürlich ein eigensinniger Augenmensch.
Kunstsammlung "Robert Spreng" – Gemeinde Reiden