Adolf Reinle schreibt 1959 folgendes über die Kapelle St. Anna

Über die barocke, stark baufällige Kapelle bei dem Weiler Reidermoos fehlen historische Dokumente. Der unregelmäßig, annähernd mit den drei Seiten eines Fünfecks schließende Bau besitzt im Schiff zwei Fensterpaare, im Chor eines, alle sehr flach stichbogig. Das entsprechende Portalgewände dürfte um 1790 entstanden sein. Im kahlen, getünchten Innern ein Chorbogen auf wenig vortretenden Vorlagen. Frühbarocker, schlichter Altaraufbau von flächiger, fast quadratischer Form, mit zwei Säulen und verkröpftem Gebälk. Das alte Altarblatt durch ein handwerkliches Bild AMBERGS von 1897 ersetzt. Seitlich auf Knorpelmasken die feinnervigen, aber durch mehrfachen Anstrich entstellten Figuren von St. Franziskus von Assisi mit den Stigmata und St. Franz Xaver mit Muschel. Im Giebel Statuengruppe St. Anna selbdritt, die hiefür zu groß ist und vielleicht einst in der Mittelnische stand. Mitte bis zweite Hälfte 17. Jahrhundert. An der einen Längswand qualitätvoller Rokokokruzifixus von schlanker, weicher, langgliedriger Form. Mitte 18.Jahrhundert. H. Fuß bis Hände 125 cm. An der Gegenseite Kasten mit Glaswand aus rechteckigen Scheiben, darin bekleidete Madonna. 18./19. Jahrhundert. Die Kirchenbänke aus rohgezimmerten schweren Balken. Im sechseckigen, mit späterer Blechpyramide gedeckten Dachreiter zwei Glocken: 1. Mit Inschrift: «D.S.M. IN ZOFINGEN FECIT ANNO 1750. » Dm. 36 cm. 2. Ohne Inschrift und Dekor, Dm. 29 cm.

In Zofingen goss man nachweisbar sicher 1672 die erste Glocke für die Kapelle Obbürgen in Stansstad. 1874 die letzte für die Kapelle im Moos in Reiden. Eine Giesshütte befand sich vor dem Unteren Stadttor (Aarburger Tor), eine andere am Anfang des Riedtals. 

Madonna Innenansicht 1957. Foto Hans Marti
Innenansicht 2010