Kirche St. Maria
GESCHICHTE. 4. Juli 1599 wurde eine mit Bewilligung des Luzerner Rates erbaute Liebfrauenkapelle zu Langnau eingeweiht. Zehntherren des Ortes waren damals die Zisterzienserabtei St. Urban, das Chorherrenstift Beromünster und die Johanniterkomturei Reiden. 1669/70 wurde die Kapelle umgebaut, gleichzeitig wurde ein Nebenaltar zu Ehren Mariä und Allerheiligen errichtet. Aus der Rechnung ergeben sich als Baumeister THOMAS MARTIN von Beromünster, Zimmermeister PETER ZOLLER von Sursee, Tischmacher HANS STUTZ von Sarmenstorf, Maler HANS LUDWIG SCHNIDER und BALTHASAR BARTH, Glasmaler DAVID BUCHER Von Sursee.
1680 schenkt das Stift Beromünster einen Kelch mit seinem Wappen Ablass (Renovation ?) 1831. 1913 Deckengemälde von JEAN DANNER, 1930 Glasgemälde im Chor von AUGUST WANNER.
BESCHREIBUNG. Lage und Äusseres. Die 1669 zu einem Kirchlein erweiterte Kapelle enthält teilweise wohl Mauerwerk von 1599. Sie steht auf ebenem Gelände, am Rande des Dorfes, gegen Nordosten orientiert. Sie ist von kurzer gedrungener Gestalt. An das dreijochige Schiff fügt sich ein dreiseitig geschlossener Chor. Der mit mehreren Okuli belebten Eingangsseite ist fast in der ganzen Breite ein Vorzeichen mit vier toskanischen Holzsäulen, Stichbogen und Walmdach angebaut. Im Giebelfeld des leicht geknickten Daches ist die hohe Kehle des Dachgesimses samt einem Klebedächlein durchgezogen. Das Portalgewände gehört dem Umbau von 1669 an. Die rundbogige Öffnung steht in einem rechteckigen Rahmen, der von einem hohen Gebälk bekrönt wird, das sich über dem konsolförmigen Schlussstein des Portalbogens verkröpft. An der Türe geschuppter Hermenpilaster. Renovationsdatum 1870. — An der östlichen Längsseite gotisch profiliertes rechteckiges Türgewände. An der Nordwestseite des Chors zweigeschossige Sakristei im Schema der SINGER-PURTSCHERT-Kirchen. Auf dem Chor schwerer viereckiger Dachreiter mit verschindeltem achtseitigem Spitzhelm und kielbogig geschweiften Giebeln mit Zifferblättern, der Form der gemauerten Kirchtürme des 18. Jahrhunderts nachgebildet. Adolf Reinle